Uzin Utz kann Umsatz erneut erhöhen

Die Zahlen der Uzin Utz AG für das Geschäftsjahr 2022 spiegeln die geopolitischen, makroökonomischen und marktspezifischen Herausforderungen wider. Dennoch erzielte der Konzern mit 487,1 Mio. Euro Umsatz einen neuen Höchstwert.

Trotz eines Geschäftsjahres, das von wirtschaftlichen Turbulenzen geprägt war, konnte Uzin Utz die Auftragseingänge steigern. Der Konzernumsatz stieg um 10,7 Prozent auf 487,1 Mio. Euro und liegt damit um 47,0 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau (440,1 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 36,3 Mio. Euro um 23,5 Prozent unter dem Vorjahr (47,5 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang spiegelt vor allem geopolitische, makroökonomische und marktspezifische Herausforderungen wider. Aufgrund einer sich bereits in der zweiten Hälfte des Jahres abzeichnenden Abkühlung der Baukonjunktur konnten erforderliche Preissteigerungen nicht in vollem Ausmaß durchgereicht werden, umgesetzte Kostenoptimierungen konnten diese Effekte nur teilweise kompensieren. „Eine Zeit, geprägt von gestörten Lieferketten und Engpässen bei vielen Rohstoffen, wurde als Folge geopolitischer Krisen nahtlos von sehr stark steigenden Material- und Energiepreisen abgelöst. Mit Blick nach vorn müssen wir daher an unserer Effizienz arbeiten, mit wirksamen Konzepten der signifikanten Kosteninflation begegnen und durch Working-Capital-Optimierungen unsere Cashflows verbessern“, sagt Christian Richter, Finanzvorstand von Uzin Utz.

Im Rahmen der  Bilanzpressekonferenz präsentierten die Vorstände Philipp Utz (rechts) und Christian Richter (links) das Geschäftsjahr 2022.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz präsentierten die Vorstände Philipp Utz (rechts) und Christian Richter (links) das Geschäftsjahr 2022.

Strategieziele weiter im Fokus

Die Themen Umwelt und Ressourcen werden noch stärker in den Fokus gerückt. Das Unternehmen bekennt sich dazu, einen noch größeren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten zu wollen. Laut eigenen Analysen entfallen über 50 Prozent der weltweiten Abfallproduktion und fast 40 Prozent der globalen CO²-​Emissionen auf die Immobilien-​ und Baubranche. Die Wirtschaftszweige gelten als weltweit größte Verbraucher von Rohstoffen. „Diese harten Zahlen zeigen den Handlungsbedarf und auch die Verantwortung, die auch wir mit unseren Produkten tragen“, sagt Philipp Utz. „Hinzu kommen politische und gesellschaftliche Einflüsse, die den Druck zunehmend erhöhen. Es besteht massiver Handlungsbedarf. Der beschlossene Green Deal sowie erste Bauprojekte, in denen die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden, zeigen bereits die praktische Umsetzung und geben den Weg vor“, so Utz weiter. Die Initiativen zur Weiterentwicklung ressourcenschonender Produkte, aber auch klimaoptimierter Prozesse werden bei Uzin Utz helfen, den ökologischen Fußabdruck und die Arbeit der Kunden stetig zu verbessern. Erklärtes Ziel ist es, bis 2025 25 Prozent direkt verursachter klimaschädlicher Emissionen (Scope 1+2) zu reduzieren.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichten im Geschäftsjahr 2022 12,8 Mio. Euro (11,3 Mio. Euro Vorjahr). Rund 130 Mitarbeiter konnten im zurückliegenden Jahr 137 Innovationsprojekte an elf Standorten in internationalen Teams vorantreiben. Die Investitionen des Unternehmens lagen im Jahr 2022 bei 41,1 Mio. Euro (35,8 Mio. Euro im Vorjahr). Investitionen in neue Standorte wie Waco (USA) oder NL (Produktionserweiterung) sowie in das neue Schulungszentrum „Orange World“ (Würzburg) und diverse Betriebsanlagen (Deutschland) machen einen Großteil der Gesamtinvestitionen aus. Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Uzin Utz in Anbetracht anhaltender makroökonomischer Herausforderungen und geopolitischer Spannungen einen weiteren moderaten Rückgang des EBIT. Im Umsatz wird hingegen ein moderates Umsatzwachstum prognostiziert.